Wir bieten:
Eine für Sie sehr kostengünstige über zwei Jahre angelegte Aus- und Weiterbildung, welche sich an Menschen richtet, die
- entweder als Trainer*innen im Bereich diskriminierungssensibler Erwachsenenbildung
- oder als „Antidiskriminierungsbeauftragte“ in ihrer Institution
tätig werden wollen.
Wie können wir die Kosten für Sie so gering halten und was hat das für Konsequenzen?
Die Aus- und Weiterbildung wird zu 90 % aus Mitteln des Freistaates Sachsen im Rahmen des Landesprogramms Weltoffenes Sachsen gefördert. Das Programm unterliegt einer Projektlogik und es war nicht möglich, eine Bewilligung für drei Jahre zu bekommen. Somit können wir unsere Leistungen verbindlich nur für 2019 anbieten. Da wir aber für 2020 mit der Weiterförderung rechnen und eine qualifizierte Ausbildung in einem Jahr nicht zu leisten ist, sind alle unsere im Folgenden beschriebenen Leistungen jeweils unter Vorbehalt der Förderung.
Habe ich Chancen, anschließend in meiner Institution Veränderungen zu bewirken bzw. als Trainer*in an Aufträge zu kommen?
Das können wir natürlich nicht versprechen, aber unser Konzept ist so aufgebaut, dass die Chancen größer sind, als würden wir eine reine Aus- und Weiterbildung anbieten.
Den „Antidiskriminierungsbeauftragten“ bieten wir – im Rahmen unserer Möglichkeiten – an, nach der Anmeldung mit Ihrer Institution Gespräche zu führen, um die Idee darzustellen, dass das nicht nur eine Weiterbildung ist, von welcher eine Person profitiert und diese Person dann die Zuständigkeit für Diskriminierung in der Institution hat. Wir versuchen zu verdeutlichen, dass eine Veränderung in der Institution nur erreicht werden kann, wenn es den gemeinsamen Willen gibt, Barrieren abzubauen. Zuständig dafür sind alle Mitarbeiter*innen. Die von uns ausgebildete Person kann hierbei als primäre Ansprechperson fungieren und Prozesse initiieren oder Weiterbildungen anbieten. Auch kann sie als Anlaufstelle für von Diskriminierung Betroffene fungieren, um die Barrieren in der Institution sichtbar zu machen bzw. Betroffene weiter zu verweisen. Wir bieten dabei eine Begleitung an, entweder in Form von Coaching- und Feedbackgesprächen oder auch durch eine diversitätssensible Organisationsentwicklung (welche extra finanziert werden müsste).
Den (angehenden) Trainer*innen bieten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten an, bei unseren Fortbildungsangeboten zu hospitieren und im 2. Jahr bzw. nach der Ausbildung für unseren Verein auf Honorarbasis tätig zu werden. Das Angebot ist leider nicht nur unter Vorbehalt der Förderung, sondern auch unter Vorbehalt der Auftragslage und den politischen Entwicklungen durch die Landtagswahlen. Wir haben aber ein großes Eigeninteresse, unseren Trainer*innenpool (insbesondere mit PoC-positionierten Trainer*innen) zu erweitern und sind seit über 10 Jahren mit unseren Fortbildungsangeboten in Sachsen etabliert. Da wir uns nicht als Auftraggebende verstehen, sondern als partizipativer Verein, ist uns auch wichtig, dass unsere Honorarkräfte sich mit den Werten und Grundsätzen unseres Vereines identifizieren können und „die Chemie stimmt“.
Wir versprechen die Möglichkeit zu hospitieren bzw. anschließend auf Honorarbasis arbeiten zu können nicht, haben sie aber vorgesehen.
Auch den angehenden Trainer*innen bieten wir Coaching- bzw. Feedbackgespräche vor und nach selbstorganisierten Weiterbildungen oder Seminareinheiten (im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten).
Was ist mit getrennten Ansprechstrukturen gemeint und wieso kann man sich eigentlich nicht einfach für die Veranstaltung anmelden?
Könnten sich Interessierte einfach anmelden, führt die vermeintliche Offenheit vermutlich dazu, dass vor allem sogenannte Mehrheitsangehörige den Zugang dazu
finden. Marginalisierte Gruppen sind erfahrungsgemäß sowohl auf qualifizierten Arbeitsplätzen als auch in Fort- und Weiterbildungen unterrepräsentiert. Deswegen
achten wir auf die Zusammensetzung der Gruppe, denn wir streben bewusst eine diverse Lerngruppe an. Da unser Schwerpunkt als LAG pokuBi die rassismuskritische Bildungsarbeit bzw. Haltung ist, streben wir v.a. an, dass sich die Gruppe möglichst aus Teilnehmenden mit und ohne Migrations- und/oder Rassismuserfahrungen zusammensetzt. Diese Zusammensetzung eröffnet viele Möglichkeiten für die Lerngruppe und den Lernprozess.
Die Teilnehmenden werden sich immer mal wieder in Teilgruppen nach verschiedenen Differenzlinien (v.a. nach Menschen mit und ohne Rassismuserfahrungen) in getrennten Räumen mit bestimmten Fragestellungen bzw. eigenen Verstrickungen auseinandersetzen. Die temporäre Gruppenteilung soll für die jeweilige Gruppe einen Rahmen bieten, der mehr Offenheit und zugleich Sicherheit ermöglichen kann.
Auch in unserer Seminargruppe können wir die (Re-)Produktion von Diskriminierung und Rassismus nicht ausschließen. Damit die dadurch entstehende Verletzungen nicht in der Gruppe thematisiert werden müssen, wird Ely Almeida (Schwarz positionierte Frau und Empowermenttrainerin) auch außerhalb der Seminarzeiten für einzelne ansprechbar sein.
Auch für diejenigen, die im System Rassismus eher privilegiert sind, gibt es die Möglichkeit, das eigene Wirken (in Bezug auf die durchzuführenden Praxiseinheiten), die Ansprechstruktur zu nutzen. Ansprechperson hierfür ist Kerstin Knye (weiß und queer feministisch positioniert)
Wir erwarten
Von allen Teilnehmenden
- die Bereitschaft zur Selbstreflexion (insbesondere in Bezug auf die jeweiligen privilegierten Positionen)
- das Er- und Überarbeiten von persönlichen Lernzielen
Zwischen dem 1. und 2. Modul erwarten wir von allen Teilnehmenden, dass sie eigene Ziele und Entwicklungsschritte bzw. Wege, wie diese erreicht werden sollen, entwerfen. Da sich Ziele, Schritte und Wege im Laufe der Veranstaltungen ändern können, ist die stetige Überarbeitung Bestandteil auf dem Weg der Ausbildung.
- die Vor- und Nachbereitung zwischen den Modulen in selbstorganisierten Kleingruppen
Die Kleingruppen bieten die Möglichkeit, Seminarinhalte, - methoden, eigene Entwicklungsschritte etc. zu reflektieren und sich gemeinsam auf das nächste Modul vorzubereiten. Auch kollegiale Beratung in Bezug auf Praxiserfahrungen kann Bestandteil sein
- selbständiges Lesen von Texten zur Vor- und Nachbereitung und empfohlener Literatur
Wir erwarten nicht viel und möchten allen Interessierten anbieten, dass sie teilnehmen können. Auch gehen wir davon aus, dass Menschen schon mit unterschiedlichen Vorerfahrungen und – kenntnissen teilnehmen, so dass wir niemanden zwingen wollen, an allem teilzunehmen.
Jedoch ist uns ebenso wichtig, dass die von uns ausgebildeten Trainer*innen / Beauftragten qualitativ hochwertig ausgebildet werden bzw. qualitativ hochwertig die Möglichkeit haben, sich auf die Trainer*innen/Berater*innentätigkeit vorzubereiten. Das verlangt aus unserer Sicht mehr als die reine Teilnahme an den einzelnen Modulen.
Aus diesem Grund werden wir Unterschiede machen, wer von den Teilnehmenden am Ende eine Teilnahmebescheinigung erhält und wer ein Zertifikat bekommt.
Wann bekomme ich eine Teilnahmebescheinigung oder ein Zertifikat?
Die Teilnahmebescheinigung bekommen Sie für die Module, an welchen Sie teilgenommen haben.
Ein Zertifikat bekommen Sie, wenn Sie
- zu mindestens 80 % anwesend waren
- die Lernvereinbarung verfasst und fortgeschrieben haben, sowie einen Abschlussbericht mit Bezug auf die Lernvereinbarung geschrieben haben
- eigenständig ein Seminar oder eine Seminareinheit konzipieren, organisieren, durchführen und reflektieren
- regelmäßig an den Kleingruppen teilnehmen (durchschnittlich 4 Stunden jeweils zwischen den Modulen bzw. nach dem letzten Modul)
- zu ihrem Lernziel passende Literatur im Selbststudium bearbeiten
Die Gesamtstundenzahl beträgt 285 Stunden.
Seminarzeit: 185 Stunden
Vor- und Nachbereitung, sowie Durchführung
einer Seminareinheit 30 Stunden
Arbeit in der Kleingruppe (10 x 4 Stunden) 40 Stunden